Du machst dir Sorgen um deinen Freund oder Freundin, weil du denkst, dass
er oder sie zu viel trinkt oder zu viele Drogen konsumiert? Du machst dir
Sorgen, weil er/sie sich verändert hat und du das Gefühl hast,
dass sich viel Zeit in seinem/ihrem Leben um Drogen dreht?
Im Folgenden findest du einige wichtige Tipps, wie du dich verhalten kannst.
Aber denke daran: die Entscheidung mit dem Drogenkonsum aufzuhören,
muss jeder für sich alleine treffen. Meist ist es schwer und manchmal
überhaupt nicht möglich, eine andere Person davon abzuhalten.
Gib dir nicht die Schuld dafür.
Wichtig ist, dass du ganz offen deine Bedenken und Sorgen aussprichst.
Mach
der Person klar, dass du besorgt bist und dir etwas an ihm/ihr liegt. Versuche
zu erklären, warum du dir Sorgen machst.
Gerne kannst du dich auch direkt an uns wenden und dich online
beraten lassen.
Wir beantworten Fragen anonym, zuverlässig
und kostenlos!
Du gehst gerne auf Parties? Dir fällt es leicht, Kontakt zu schließen? Wir sind immer auf der Suche nach jungen Leuten, die sich für das Thema „Partydrogen“ interessieren und ihre Freizeit sinnvoll gestalten wollen – egal ob mit oder ohne Drogenerfahrung. Wir bieten eine Menge Spaß auf unseren Aktionen, Mitarbeit in einem jungen Team, kostenlosen Zutritt in die Clubs, interessante Workshops, Fortbildungen und Freizeitaktivitäten, etc.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ihr Kind Drogen konsumiert, verfallen Sie nicht gleich in Panik und unüberlegtes Handeln. Informieren Sie sich über Drogen (Substanz, Folgewirkungen, etc.) und Sucht (Ursachen, Abhängigkeitspotential, etc.).
Versuchen Sie zu klären, ob ihre Befürchtung des Drogenkonsums tatsächlich zutrifft oder ob es für das Verhalten auch andere (evtl. pubertätsbedingte) Gründe gibt. Sprechen Sie direkt mit ihrem Sohn bzw. ihrer Tochter über ihre Befürchtungen. Setzen Sie ihr Kind dabei aber nicht auf die Anklagebank. Dies würde sein Abwehrverhalten nur noch steigern. Reden Sie offen über Ihre Ängste, Befürchtungen und Bedürfnisse, aber auch über die vorhandenen Spannungen und Konflikte.
Machen Sie ihrem Kind deutlich, dass Sie es als Person und Mensch anerkennen
und gerne haben, dass aber gewisse Verhaltensweisen bei Ihnen auf persönliche
Grenzen stoßen, die Sie in dieser Form nicht mehr tolerieren können.
Dadurch schaffen Sie klare Verhältnisse, die vielleicht eine Grundlage
bilden für die Entwicklung einer gemeinsamen Vertrauensbasis.
Mitarbeiter von mindzone habe intensive Gespräche mit jungen Partygängern
(hauptsächlich ehemalige „E“-Konsumenten) im Alter von
18 und 22 Jahren geführt und sie gefragt, wie sie das Verhalten ihrer
Eltern einschätzten, als sie selber Ecstasy nahmen.
Nachfolgend sind die Ergebnisse kurz zusammengefasst:
Es war erstaunlich, in welch hoher Übereinstimmung viele junge Leute darüber berichteten, wie uninteressiert ihre Eltern waren, wie und mit wem ihre Kinder ihre Freizeit verbringen. So war es vielen Eltern ziemlich egal, welcher Freizeitbeschäftigung ihre Kinder nachgingen, welche Freunde sie hatten und in welchem sozialen Umfeld sie sich bewegten.
Gab es Diskussionen und Gespräche mit den Kindern, so drehten diese sich hauptsächlich um Leistungen in der Schule oder in der Ausbildung. Weniger darum, mit wem oder wie der Sohn oder die Tochter die freie Zeit verbringt. Oft genügte nur ein kurzer Satz: „Ich bin heute Abend in XXY Club“ und die Eltern waren schon zufrieden gestellt.
Wenige Eltern waren tatsächlich bereit, ihre Kinder mit ihren Bedürfnissen nach Information und Gemeinsinn zu konfrontieren. So pendelten viele Jugendliche zu Hause nur noch zwischen Bett, Dusche und Kühlschrank. Sie waren praktisch nur noch Gast bei der „Pension Familie“, ohne tatsächlich zur Familiengemeinschaft zu gehören. Eltern mieden oft die notwendige Konfrontation mit ihren Kindern, aus Angst, diese noch mehr zu verlieren.
Viele Jugendliche stellten bei ihren Eltern fest, dass diese „keinen Plan“ über Drogen und über das Geschehen in den verschiedenen „locations“ (z.B. Clubs etc.) hatten.
Viele Eltern hatten zwar die Problematik von Alkohol- und Zigarettenkonsum erkannt, glaubten aber nicht, dass ihr Sohn oder Tochter darüber hinaus andere Drogen, wie z.B. Ecstasy nehmen könnten. Sie neigten dazu, sich selber etwas vorzumachen, um dadurch die Gesamtproblematik zu entschärfen. Oft war diese Unwissenheit die Ursache für spätere Panikreaktionen.
Die jugendlichen Gesprächspartner gaben an, dass Eltern oft die von ihnen ausgesandten Signale, sei es jetzt Appetitlosigkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Gereiztheit sowie Isolation nicht wahrnahmen oder nicht wahrnehmen wollten. Dies geschah einerseits aus Unwissenheit über Drogen, andererseits aus Gutgläubigkeit und Ignoranz.
Viele Eltern glaubten, dass ihre Kinder nicht erwachsen werden. Oft behandelten sie ihre Söhne und Töchter noch wie 10-jährige. Kleinkinder nehmen ja bekanntlich keine Drogen und solches Zeug!
Auch hier haben wir die vielfältigen Erfahrungen der jungen Ex-User eingeholt. Interessanterweise sind die positiven Verhaltensweisen der Eltern oft erst dann zu Tage getreten, als es schon zu einem Eklat, d.h. zur Aufdeckung des Drogenmissbrauchs gekommen war. Viele Jugendliche äußerten, dass Eltern letztendlich doch mehr Verständnis für sie aufgebracht hatten, als sie ursprünglich erwarteten:
Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion
Kinder und Jugendliche beobachten den Konsum von sog. Alltagsdrogen ihrer
Eltern sehr genau. Sie lernen am Modell der Eltern, wie diese die Schwierigkeiten
des Alltags bewältigen.
Der Erziehungsstil von Eltern spielt bei der Entstehung von Abhängigkeit
eine wichtige Rolle
Gleichgültigkeit, Verständnislosigkeit, Überbesorgtheit und
Inkonsequenz sind Merkmale eines Erziehungsverhaltens, welches zu einer
Störung der kindlichen Entwicklung wie z.B. die Entstehung eines Suchtverhaltens
beitragen könnte.
Viele Eltern haben Angst, offen Konflikte mit ihren Kindern auszutragen
Dabei gehört ein reinigendes Gewitter in jede Familie und wird auch
von den Jugendlichen als befreiend erlebt. Dürfen Konflikte offen ausgesprochen
werden, besteht in der Familie Verständnis und die Bereitschaft einander
zuzuhören und werden Eigenschaften, wie Offenheit und Eigenverantwortlichkeit
gefördert, so ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass hier eine Suchtentwicklung
entsteht. Wenn ihre Kinder das Gefühl haben, dass Sie mit ihnen auch
über unangenehme Dinge reden können, ohne gleich auf der Anklagebank
zu sitzen, haben Sie gute Chancen, dass Sie auch zum Thema Drogen miteinander
reden können.
Keine Panik – kein vorschnelles Handeln
Durch übereiltes Handeln und hastiges Reagieren verschärfen Sie
das vermutlich schon leicht „angeknackste“ Verhältnis zu
ihrem Kind. Das Problem lässt sich nicht mit der Brechstange lösen.
Sie brauchen Zeit und Einfühlungsvermögen. Ist ihr Kind verschlossen,
versuchen Sie es nicht auszuquetschen, sondern lassen Sie ihm Zeit, vielleicht
von sich aus auf Sie zuzugehen.
Besprechen Sie Ihre Beobachtungen mit einer neutralen Vertrauensperson
Versuchen Sie in diesem Gespräch zu klären, ob die beobachteten
Verhaltensveränderungen wirklich auf den Drogenkonsum zurückzuführen
sind. Vielleicht ist das Verhalten mit entwicklungsbedingten Krisen des
Jugendlichen zu erklären. Versuchen Sie möglichst genau, das Verhalten
Ihres Kindes zu beschreiben und nicht nur Ihren Drogenverdacht zu bestätigen.
Verschaffen Sie sich ein umfangreiches Hintergrundswissen über
die Entstehungsbedingungen von Sucht
Nur so können Sie übertriebenen Ängsten entgegenwirken und
den jungen Menschen und seine Situation vielleicht besser verstehen. Viele
Jugendliche waren überrascht und enttäuscht, als sie feststellten,
wie unzureichend das Wissen ihrer Eltern bezüglich Drogen war. Sie
können, wenn Sie sich unsicher fühlen, auch eine Suchtberatungsstelle
in Ihrer Nähe um Hilfe fragen.
Suchen Sie ein gemeinsames Gespräch mit der Familie
Setzen Sie Ihr Kind aber nicht auf die Anklagebank. Dies wird sein Abwehrverhalten
nur noch steigern. Reden Sie einfach über Ihre Ängste, Befürchtungen
und Bedürfnisse, aber auch über die vorhandenen Spannungen und
Konflikte. Versuchen Sie ihrem Kind deutlich zu machen, dass Sie es als
Person und Mensch anerkennen und gerne haben, dass aber gewisse Verhaltensweisen
bei Ihnen auf persönliche Grenzen stoßen, die Sie in dieser Form
nicht mehr tolerieren können. Dadurch schaffen Sie klare Verhältnisse,
die vielleicht eine Grundlage bilden für die Entwicklung einer gemeinsamen
Vertrauensbasis.
Viele Eltern fragen immer wieder, was Sie denn tun könnten, damit
ihre Kinder keine Drogen nehmen. Die Antwort ist einfach und schwierig zugleich:
Vertrauen Sie Ihren Kindern aber halten Sie sich gesprächsbereit!!!
Kinder und Jugendliche haben oft ungeahnte Möglichkeiten, ihre Krisen
und Konflikte selbst zu lösen. Manchmal benötigen sie jedoch einen
kleinen Impuls, einen freundlichen Anstoß, um ein offenes Gespräch
führen zu können.
Wenn Sie ein offenes Gespräch mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter führen
wollen, versuchen Sie doch im Vorfeld durch die Beantwortung der folgenden
Fragen Klarheit über Ihr Verhältnis zu Ihrem Kind zu machen:
1. Wann haben Sie in den letzten 3 bis 6 Monaten mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter ein inniges, vertrauensvolles und offenes Gespräch geführt?
2. Wann haben Sie in den letzten 3 bis 6 Monaten mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter etwas Gemeinsames unternommen, das beiden so richtig Spaß gemacht hat? (z.B. Ski fahren, Baden gehen, ins Kino gehen, etc).
3. Kennen Sie die engeren Freunde und Bekannten Ihrer Kinder näher und was wissen Sie über deren Freizeitbeschäftigungen (Sport, Vereine, Hobbys)?
Alle drei sind Schriften wurden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herausgegeben und sind dort zu bestellen.