Alkohol ist in vielen Getränken in unterschiedlichen Dosierungen enthalten. Alkoholische Getränke gehören als Genussmittel zu den Lebensmitteln. Reiner Alkohol ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die einen brennenden Geschmack aufweist. Alkohol ist eine legale Substanz, d.h. sie unterliegt nicht dem BtMG.
Alkohol in kleinen Mengen macht lockerer und entspannter. Hemmungen und
Ängste nehmen ab, in der Regel wird man kontaktfreudiger.
Bei größeren Mengen lassen Reaktionsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit,
Seh- und Hörvermögen nach und es kommt zu Gleichgewichts- und
Sprachstörungen („torkeln“ und „lallen“). Außerdem
nimmt mit steigendem Alkoholpegel die Risikobereitschaft, bei manchen Menschen
auch die Aggressivität, zu. Ab einer Blutalkoholkonzentration
von 3,5 Promille wird es lebensbedrohlich! Es besteht die Gefahr einer Lähmung
des Atmungszentrums, die zu Koma oder Tod führen kann.
Der Abbau von Alkohol dauert sehr lange. Pro Stunde baut eine Frau ca. 0,13 ein Mann 0,15 Promille ab. Dabei ist es egal, ob jemand gewohnt ist, Alkohol zu trinken, sich also subjektiv sehr lange „nüchtern“ fühlt, oder nicht. Der Körper baut Alkohol immer in der gleichen Geschwindigkeit ab. Der vom Körper aufgenommene Alkohol wird auf verschiedene Weise abgebaut:
Alkohol ist ein Zellgift und Trinken über einen längeren Zeitraum
kann alle lebenswichtigen Organe des Körpers zerstören.
Bei regelmäßigem Konsum sind körperliche und seelische Schäden
die Regel. Es können innere Organe, vor allem die Leber, Bauchspeicheldrüse,
Magen, Darm und auch Nieren dauerhaft geschädigt werden. Im schlimmsten
Fall wird die Leber hart (Leberzirrhose) und kann den Körper nicht
mehr entgiften. Das Krebsrisiko ist stark erhöht. Verminderte Leistungsfähigkeit,
Hormon- und Wachstumsstörungen, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Schädigungen
des Erbguts sind einige weitere von vielen Negativfolgen des Alkoholkonsums.
Jedes Jahr sterben über 40.000 Menschen in Deutschland an den
Folgen übermäßigen Alkoholkonsums.
Durch regelmäßigen Alkoholkonsum kann es zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen. Eine Alkoholabhängigkeit ist u.a. gekennzeichnet durch:
Über 4,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig.
Stimmt es, dass man Alkohol „rausschwitzen“ kann?
90 % des Alkohols wird über die Leber abgebaut. Der Rest wird über
die Lunge und die Haut ausgeschieden.
Stimmt es, dass man schneller wieder nüchtern wird, wenn man
sich übergibt?
Diese Annahme ist falsch! Beim Erbrechen wird lediglich der Alkohol, der
sich (noch) im Magen befindet, nach draußen befördert. Man fühlt
sich vielleicht etwas besser, der Blutalkoholspiegel nimmt dadurch leider
nicht ab!
Wird man durch Kaffee schneller nüchtern?
Das trifft nicht zu! Kaffee vermittelt womöglich das Gefühl, wacher
und leistungsfähiger zu sein. Man hat aber noch genauso viel Alkohol
im Blut wie vorher.
Wird Alkohol im Schlaf schneller abgebaut?
Das ist falsch! Der Alkoholabbau in der Leber schwankt etwas im Tagesverlauf.
Zwischen 5 und 6 Uhr morgens wird jedoch am wenigsten abgebaut.
Besonders riskant ist das Mixen von Alkohol mit sog. Energie-Drinks. Diese
enthalten meist viel Koffein und vermitteln so das Gefühl, insgesamt
wacher und leistungsfähiger zu sein. Durch das Koffein unterschätzt
man das Ausmaß der eigenen Trunkenheit, obwohl man in Wirklichkeit
längst betrunken ist. Das kann dann besonders im Straßenverkehr
gefährlich werden.
Bei gemixten Getränken überdecken Zucker, Süßstoffe
und künstliche Aromastoffe den bitteren Alkohol-Geschmack. Das führt
dazu, dass zu schnell zu viel Alkohol aufgenommen wird. Nicht zu vergessen:
Zucker und Kohlensäure beschleunigen auch noch zusätzlich die
Alkoholaufnahme ins Blut.
Alkohol enthält nach Fett die meisten Kalorien. Ein Gramm Alkohol
enthält 7 Kilokalorien, das entspricht ungefähr so viel wie einem
Gramm Fett (9 kcal) und einem Gramm Zucker (4 kcal). Ein halber Liter Bier
enthält 10 g reinem Alkohol und ca. 210 kcal. Das entspricht in etwa
der Kalorienmenge eines Hamburgers.
Zudem verlangsamt Alkohol den Fettstoffwechsel des Körpers. Da Alkohol
für den Körper ein Gift ist, wird er zuerst abgebaut, dann erst
sind Fette und Kohlenhydrate an der Reihe. Das heißt im Klartext:
während der Körper den Alkohol abbaut, wird weniger Fett vom Körper
verbraucht und mehr Fett im Fettgewebe eingelagert. Hinzu kommt, dass Alkohol
noch zusätzlich den Appetit fördert. Somit gilt für alle,
die schlank bleiben wollen: Finger weg von zu viel Alkohol!
Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer, genau genommen nur halb
so viel. Bei Frauen ist der Blutalkoholgehalt nach derselben Alkoholmenge
und gleichem Körpergewicht um ca. ein Fünftel höher als bei
Männern. Das liegt daran, dass Frauen prozentual mehr Fettgewebe und
weniger Blut und Muskelmasse als Männer haben. Muskeln können
aber mehr Wasser speichern als Fettgewebe. Der Flüssigkeitsanteil bei
Männern beträgt etwa 70 %, bei Frauen etwa 60 % des Körpergewichtes.
Im männlichen Körper wird Alkohol also besser verdünnt als
im weiblichen.
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist sehr gefährlich für das
ungeborene Kind. Er führt zu Fehlbildungen, Untergewicht, Wachstumsstörungen
und körperlichen und geistigen Entwicklungsrückständen des
Ungeborenen.
Schwangere Frauen sollten in jedem Fall völlig auf Alkohol verzichten.
Unter Alkoholeinfluss werden viele Leute aggressiv und gewalttätig.
Eine gereizte Stimmung kann schnell entgleisen und zu unangenehmen und gefährlichen
Situationen auch für unbeteiligte Personen führen.
Die meisten Gewalttaten werden laut Statistik im alkoholisierten Zustand
verübt. Bei vielen sexuellen Gewalttaten ist ebenfalls häufig
Alkohol im Spiel.
Vor allem für Frauen und Mädchen erhöht sich im betrunken
Zustand die Gefahr, Opfer von sexuellen Übergriffen und Gewalttaten
zu werden, da zum einen die Hemmschwelle sinkt, zum anderen ihre alkoholbedingte
Wehrlosigkeit von manchen als Zustimmung zum Sex gewertet wird.
In der Party- und Clubszene wird Alkohol häufig mit anderen illegalen
Drogen wie Ecstasy, Speed, Kokain, etc. kombiniert.
Die Wechselwirkungen von Alkohol und Medikamenten oder anderen illegalen
Drogen sind unberechenbar und können sogar lebensgefährlich sein.
Alkohol verstärkt oftmals die Wirkung anderer Drogen. Das birgt ein
erhebliches gesundheitliches Risiko. Auch das Risiko eine Alkoholvergiftung
zu bekommen, ist stark erhöht, da die Droge die Wirkung des Alkohols
überdeckt.
Besondere Vorsicht ist bei der Kombination von Alkohol und GHB (liquid Ecstasy)
geboten, da gerade diese Mischung zum Koma und schließlich zum Tod
führen kann.
Also besser Finger weg vom Drogenmix!
Wer betrunken Auto fährt, hat ein hohes Unfallrisiko. Die meisten
Verkehrunfälle passieren unter Alkoholeinfluss. Jeder 8. Verkehrstote
in Deutschland ist auf Alkohol am Steuer zurückzuführen!
In Deutschlang gilt seit 2001 die 0,5 Promille-Grenze. Mit 0,5 Promille
darf man nicht mehr am Verkehr teilnehmen – auch nicht mit dem Fahrrad.
Aber: Bei einen Unfall, auch bei einem ganz kleinen, hat man schon ab 0,3
Promille eine Menge Ärger – und zwar unabhängig ob man Schuld
hat oder nicht. Es drohen Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg
und eine saftige Geldstrafe, der Versicherungsschutz kann teilweise oder
ganz erlöschen. Außerdem ist der Führerschein schnell weg.
Ab 1,1 Promille wird man als fahruntüchtig eingestuft mit der Folge:
Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe, Punkte in Flensburg und
Führerscheinentzug für mindestens ein halbes bis zu fünf
Jahren.
Vor allem aber bringt ein betrunkener Fahrer sich und andere Verkehrsteilnehmer
in große Gefahr.
Alkohol macht zwar offener und kontaktfreudiger, aber zugleich fallen auch
die Hemmungen weg. Schnell landet man mit jemandem im Bett. Und das Erwachen
am nächsten Tag fällt dann nicht selten alles andere als angenehm
aus.
Alkohol kann auch der totale Sex-Killer sein, da die Erektionsfähigkeit
des Mannes stark abnimmt. Auch die Fähigkeit im Rausch einen Orgasmus
zu erleben, ist eingeschränkt.
Zudem steigt bei hohem Alkoholpegel die Risikobereitschaft und so wird Safer
Sex (Sex mit Kondom) häufig vernachlässigt. Hier ist Vorsicht
geboten! Kondome schützen nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft,
sondern als einziges Verhütungsmittel auch vor sexuell übertragbaren
Krankheiten, wie HIV/Aids oder Hepatitis C.
In Deutschland regelt das Jugendschutzgesetz (§ 9 JuSchG) die Abgabe
alkoholischer Getränke an Jugendliche. Demnach dürfen Branntwein
oder branntweinhaltige Getränke (z.B. Alkopops mit Wodka, Rum, Tequila,
etc.) erst an 18-Jährige abgegeben werden.
Andere Alkoholarten, wie z.B. Bier und Wein dürfen bereits an 16-Jährige
abgegeben werden.
Zuviel Alkohol im Blut kann richtig gefährlich werden. Alkohol hat
einen dämpfenden Effekt auf das zentrale Nervensystem. Dadurch kann
es zu Bewusstseinstrübung, Gedächtnislücken (Filmriss) bis
hin zur Bewusstlosigkeit kommen.
Im schlimmsten Fall kann eine Alkoholvergiftung auftreten, die zur Atemlähmung
und schließlich zum Tod führen kann. Bei Anzeichen für eine
Alkoholvergiftung (z.B. extremer Alkoholgeruch, starke Erregungszustände,
Sprach- und Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinstrübung bis hin
zur Bewusstlosigkeit, etc.) ist es wichtig, schnell und richtig zu reagieren.
Rufe sofort einen Rettungsdienst (Notruf 112) und sage, dass es um eine
Alkoholvergiftung geht!
Versuche in der Zwischenzeit die Person wach zu halten und sorge für
eine ruhige Umgebung. Überprüfe Atmung und Puls.
Bei Bewusstlosigkeit: Die Person niemals alleine lassen. Bringe sie in die
stabile Seitenlage. Sorge dafür, dass die Atemwege frei sind (z.B.
Mund von Erbrochenem befreien).
Bei Erbrechen Hilfestellung leisten, z.B. der Person helfen, sich aufrecht
zu halten.
Betrunkenen auf keinen Fall ein Medikament oder andere Drogen verabreichen,
um sie aufzuwecken oder sie zu beruhigen.
Sorge dafür, dass die Person sich nicht unterkühlt.
Betrunkene daran hindern, mit Auto, Mofa oder auch Fahrrad aktiv am Straßenverkehr
teilzunehmen, notfalls die Schlüssel wegnehmen.
1. Hat dich jemand schon mal darauf angesprochen, dass du ganz schön
viel Alkohol trinkst?
2. Hast du unter Alkoholeinfluss schon mal Dinge getan, die dir im nachhinein
leid tun?
3. Hattest du nach Alkoholkonsum schon mal einen „Filmriss“?
4. Ist es schon vorgekommen, dass du beim Trinken nicht mehr aufhören
konntest?
5. Trinkst du gezielt Alkohol, um von deinen Problemen abzulenken?d
Beantworte diese Fragen:
Wenn du zwei oder mehr der fünf Fragen mit ja beantwortet hast, solltest
du dir ernsthaft Gedanken über deinen Alkoholkonsum machen.
Tipps, wie du richtig mit Alkohol umgehen kannst, findest du hier: