Ketaminhydrochlorid („K“, „Ket“, „Special
K“, „Vitamin K“) ist ein Anästhetikum (Narkosemittel),
das erstmalig Mitte der 60er Jahre auf dem Markt gekommen ist. Ketamin findet
heutzutage vor allem in der Tiermedizin Verwendung, vereinzelt aber auch
beim Menschen, dann aber stets in Kombination mit Valium oder anderen dämpfenden
Mitteln, um die aus medizinischer Sicht unerwünschte Wirkung zu unterbinden.
Gerade wegen dieser Nebenwirkungen wird Ketamin auch in der Partyszene konsumiert.
Ketamin unterliegt nicht dem BtmG. Ketamin ist ein Arzneimittel und unterliegt daher dem Arzneimittelgesetz d.h. es ist verschreibungspflichtig und darf nicht frei gehandelt werden.
Ketamin ist als Flüssigkeit in kleinen Injektionsfläschchen unterschiedlicher
Konzentration auf dem Markt. In der Partyszene wird es häufig als weißes
oder rosa eingefärbtes Pulver angeboten. In Ausnahmefällen taucht
Ketamin auch in Pillenform auf. Diese Pillen sind dann meistens mit anderen
Substanzen, z.B. MDMA gestreckt.
Bei oraler Einnahme (in flüssiger Form geschluckt) und einer Dosierung
von ca. 250-400 mg setzt die Wirkung nach ca. 15-20 Minuten ein. Bei nasaler
Einnahme (in pulverisierter Form gesnieft) und einer Dosis von 50-120 mg
setzt die Wirkung bereits nach fünf Minuten ein.
Die Wirkungsdauer von Ketamin beträgt 40 Minuten bis 1,5 Stunden. Nachwirkungen
wie Schwindel, Übelkeit und Konzentrationsschwierigkeiten können
noch etwas länger andauern.
Der Ketaminrausch ist kaum mit der Wirkung einer anderen Droge zu vergleichen.
Es kann zu Halluzinationen kommen, Geruchs- und Geschmacksinn sind ausgeschaltet.
Manche User berichten von einem Gefühl, aus dem eigenen Körper
ausgetreten zu sein (Ich-Entgrenzung, Ich-Auflösung). Musik und Stimmen
werden verzerrt wahrgenommen, Rededrang und Emotionen nehmen ab. Die Handlungsfähigkeit
und Wahrnehmung sind stark eingeschränkt. Das Schmerzempfinden wird
stark gemildert oder gar ganz abgeschaltet. Achtung! Es besteht die Gefahr,
sich zu verletzen ohne es zu merken. Vorsicht beim Trinken von heißen
Getränken, ein kochend heißer Kaffee kann als lauwarm empfunden
werden.
Kommunikation ist nur bedingt möglich, da Gedanken leicht abreißen
und so der Faden verloren geht. Es kann zu einer sehr unangenehmen vollständigen
Auflösung des „Ichs“ kommen, der User weiß dann nicht
mehr wer und wo er ist.
Es kommt zu einer Erhöhung von Blutdruck und Puls. Häufig kommt
es zu Übelkeit und Erbrechen. Der User verliert die Kontrolle über
seinen Körper. Starke Veränderungen der Wahrnehmung (Halluzinationen)
können Angstzustände auslösen. Das Abklingen des Rausches
wird von starkem Schwächegefühl und Schwindel begleitet. Diese
Symptome können noch lange anhalten.
Bedenke: Ketamin ist ein Anästhetikum (Narkosemittel). Es versetzt
den Konsumenten in einen tranceartigen Zustand und schaltet dabei jegliches
Schmerzempfinden aus. Die Gefahr ohnmächtig zu werden bzw. zusammenzusacken
und sich dabei zu verletzen, ohne es zu merken, ist besonders gegeben.
Die Langzeitnebenwirkungen sind bisher kaum erforscht. Sicher ist jedoch, dass Ketaminkonsum Psychosen und Gedächtnislücken („Filmriss“) auslösen kann. Zudem ist die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit möglich. Bei häufigerem Konsum sind Gehirn- und Nervenschäden möglich.
Ketamin ist zwei bis vier Tage im Urin nachweisbar. Es wird allerdings nur auf Sonderanforderung untersucht und kann unter Umständen weitere Ergebnisse eines Drogenscreenings verfälschen.