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Wasserpfeife (Shisha)

Die Shisha ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. Vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt, hat sich die Shisha in der europäischen Jugendkultur fest etabliert. Speziell in Deutschland ist das Shisha-Rauchen in den letzten Jahren immer populärer geworden. In vielen Bars und Cafés ist die Shisha mittlerweile ein übliches Kneipen-Utensil. Außerdem gibt es inzwischen viele Läden, die Shishas und Zubehör verkaufen.
Das Shisha-Rauchen gilt als gemütlich, beruhigend, Gemeinschaft fördernd, exotisch und vor allem modisch, dennoch birgt es die für Tabakprodukte typischen gesundheitlichen Gefahren. Durch die Zusatzstoffe im Wasserpfeifentabak können diese noch verstärkt werden.

Konsumform

In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaromen oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der darin entstehende Rauch wird über einen gefüllten Wasserbehälter in die Lungen gesogen. Wasserpfeifentabak ist ein spezieller feuchter Tabak, der aus einer Mischung von Tabak, Melasse und Glycerin besteht. Er ist deutlich feuchter als Zigarettentabak und ist nicht mit gewöhnlichem Tabak zu vergleichen. Wegen seines hohen Feuchthaltemittelanteils (ca. 20 bis 40 %) hat er meistens eine klebrige, teigartige Konsistenz.
Vor allem im europäischen Raum wird aromatisierter Tabak geraucht, welcher in verschiedenen Geschmacksvarianten erhältlich ist. Die wohl Bekannteste davon ist „Doppelapfel“. Es gibt noch viele andere Sorten, wie z.B. Kirsche, Orange, Minze, Vanille, etc. Teilweise wird der Tabak durch die Zugabe von Orienttabaken und Honig selbst aromatisiert. Seltener ist die Zugabe von Rosenwasser in den Wasserbehälter oder spezieller Hölzer zur Kohle.
Ein großer Unterschied zur europäischen Rauchweise ist, dass in arabischen Ländern häufig ohne Alufolie geraucht wird - die Kohle wird also direkt auf den Tabak gelegt.

Risiken des Konsums von Wasserpfeifentabak

Die Shisha funktioniert nach ähnlichem Prinzip wie die Alkopops, deren süßer Geschmack den Alkoholanteil überdeckt. Der durch Wasser abgekühlte und durch Fruchtaromen abgemilderte Tabakrauch kratzt weniger im Hals und wird somit viel tiefer inhaliert als Zigarettenrauch. Dies kann besonders für unerfahrene Raucher gefährlich sein und die Shisha als Einstiegsmittel in den Nikotinkonsum werden lassen.
Die Risiken des Konsums von Wasserpfeifentabak sind nicht geringer als die von Zigarettentabak. Die Menge des aufgenommenen Nikotins ist beim Rauchen von Wasserpfeifen deutlich höher als bei Zigaretten. Damit liegt das Abhängigkeitspotential von Wasserpfeifen sogar über dem von Zigaretten. Dies kann den Einstieg in den Nikotinkonsum fördern.
Der Rauch von Wasserpfeifentabak enthält mindestens ebenso viele Schadstoffe wie der von Zigaretten:
Neben Nikotin wurden weitere Krebs auslösende Substanzen in vielfach höheren Konzentrationen nachgewiesen, z. B. Arsen, Chrom und Nickel. Die Schadstoffe Teer und Kohlenmonoxid werden sogar in größeren Mengen aufgenommen als bei filterlosen Zigaretten.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird während einer Shisha-Sitzung so viel Rauch wie durch mindestens 100 Zigaretten inhaliert. Die Folge: Die Nikotinkonzentration im Blut ist durch das Rauchen von Shishas höher als nach dem Konsum von Zigaretten.
Aktuellen Studien zufolge sind die Gesundheitsgefahren des Wasserpfeifenrauchens dem des Zigarettenrauchens ähnlich: So haben Neugeborene von Frauen, die während der Schwangerschaft Wasserpfeife geraucht haben, ein deutlich niedrigeres Geburtsgewicht als die Kinder von Nichtraucherinnen. Auch ist ein gehäuftes Auftreten von Herzerkrankungen bei Wasserpfeifenrauchern zu beobachten.
Wie beim Zigarettenrauchen lösen die Krebs erregenden Stoffe im Rauch der Wasserpfeife Krebs in Lunge, Mundhöhle und Harnblase aus. Bei Wasserpfeifenrauchern wurde zudem Krebs an der Lippe festgestellt. Darüber hinaus kann es zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion kommen.
Die gemeinschaftliche Nutzung von Wasserpfeifen („Reihumrauchen“) kann die Übertragung von ansteckenden Infektionskrankheiten begünstigen wie z.B. Tuberkulose, Hepatitis, und Herpeserkrankungen. Auch über Pilz-Infektionen durch mangelnde Hygiene beim Gebrauch der Wasserpfeife wurde berichtet.

Was sagt das Jugendschutzgesetz?

Für das Rauchen von Wasserpfeifen gelten die gleichen Vorschriften des Jugendschutzgesetzes, die für den Konsum von Zigaretten oder anderen Tabakprodukten gültig sind. Laut Bundesnichtraucherschutzgesetz wurde die Altersgrenze zum Rauchen in der Öffentlichkeit ab 01.09.07 angehoben. Jugendliche dürfen unter 18 Jahren in der Öffentlichkeit keine Wasserpfeife rauchen. Der Verkauf von Wasserpfeifentabak an Jugendliche unter 18 Jahren ist nicht erlaubt.

Tipps

  • Vermeide tiefes Inhalieren:
    Anders als beim Zigarettenrauchen wird beim Wasserpfeiferauchen meist länger und intensiver geraucht. Vermeide tiefes Inhalieren und halte die Shisha-Sitzung so kurz wie möglich.
  • Beachte Warnsignale des Körpers (z.B. Unwohlsein).
  • Verwende ein eigenes Mundstück zum Rauchen.
  • Möglichst immer frisches Wasser einfüllen.
  • Wasserpfeifentabak mit deklarierten Feuchthaltemitteln (möglichst unter 30 %) verwenden.
  • Verzichte auf feuchten Tabak: Je feuchter der Tabak, umso größer die Rauchentwicklung und die dabei entstehende Schadstoff-Menge.
  • Höchstens ein Mal pro Woche rauchen und nicht mehr als acht Gramm Tabak verwenden.
  • Die Bewerbung von Shisha-Tabak mit der Aussage "Enthält 0% Teer" ist irreführend und bedeutet nicht, dass weniger Schadstoffe im Tabak enthalten sind: Die meisten Schadstoffe entstehen erst während des Rauchvorganges.

Bei Fragen oder Problemen kann man sich an das mindzone-Team wenden.

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