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MDPV (Methylendioxypyrovaleron)

Substanz

Methylendioxypyrovaleron (MDPV) ist eine hochpotente, psychotrope Substanz, die als Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer wirkt. MDPV gehört zu den sog. Research Chemicals (Designerdrogen) und ist vor allem seit dem Verbot von Mephedron verstärkt im Umlauf. MDPV wird zum einen im Internet, getarnt als vermeintliche Badesalze mit dem Vermerk „nicht zum Verzehr geeignet“ angeboten. Außerdem ist MDPV als Streckmittel in Ecstasy-Pillen, Speed und Kokain-Pulver zu finden.
Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Konsumtypen: Den Konsumenten, der sich gezielt die Substanz MDPV als Ersatz für illegale Drogen im Internet bestellt oder auf dem Drogenschwarzmarkt besorgt und zum anderen den Konsumenten, der MDPV unbewusst und unbeabsichtigt in einer Ecstasy-Pille oder einem Speed- oder Kokain-Pulver einnimmt.
Seit dem 26.07.12 unterliegt MDPV dem BtmG.

Einnahme

MDPV ist als mehr oder weniger körniges, weiß bis bräunliches Pulver auf dem Markt. Trotz seiner körnigen Beschaffenheit wird es üblicherweise nasal konsumiert. Konsumenten beschreiben nicht selten ein starkes Brennen während des Konsums.

Wirkung

MDPV gehört zur Stoffgruppe der Stimulanzien bzw. Empathogene/Entaktogene. Es führt zu starker Euphorie, gesteigertem Rededrang, erhöhter Leistungsfähigkeit und veränderten Sinneswahrnehmungen. Konsumentenberichten zufolge entsteht ein Verbundenheitsgefühl mit anderen Menschen ähnlich wie bei Ecstasy und/oder Speed.

Kurzeitwirkungen

Nach dem Konsum kommt es auf physischer Ebene zu einer Erhöhung des Herzschlags und des Blutdrucks, Herzrasen, einem unangenehmen Kältegefühl und einem beklemmenden Gefühl in der Herzgegend.
Auf psychischer Ebene wird die Wachsamkeit erhöht, die Müdigkeit unterdrückt, es treten Unruhezustände, Nervosität und Hyperaktivität auf. Das Bedürfnis nach Essen und Schlaf wird unterdrückt. Die Wirkung ist stark dosisabhängig und hält etwa drei bis vier Stunden an.
In höheren Dosierungen kann es zu Wahnvorstellungen bis hin zu Panikattacken und Paranoia kommen. Es besteht zusätzlich ein starker Drang zum Nachlegen (Craving), allerdings wird dieses Verhalten durch die starken Nebenwirkungen bei hohen Dosierungen begrenzt.

Langzeitwirkungen

Bei regelmäßigem, hochdosiertem Konsum kann es zu einer Psychose kommen, die u.a. durch Schlafmangel ausgelöst wird. Außerdem kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln.
Genaue Kenntnisse über die Langzeitfolgen von MDPV sind bisher nicht bekannt.

Nachweisbarkeit

MDPV ist mit den gängigen Drogenschnelltests bisher nicht nachweisbar.

Mischkonsum

Momentan ist wenig zu den Risiken von Mischkonsum bekannt. Aufgrund des Wirkprofils ist aber davon auszugehen, dass der Mischkonsum mit anderen Substanzen, die zu einer erhöhten Ausschüttung von Serotonin führen (wie z.B. MDMA), potenziell gefährlich ist. Vor allem vom Mischkonsum mit MAO-Hemmern, bestimmten Medikamenten (DXM, Tramadol) und generell allen Antidepressiva und Neuroleptika ist dringend abzuraten. Auch könnte der Mischkonsum von Mephedron mit einigen dieser Substanzen zu einem sog. „Serotoninsyndrom“ führen, einem lebensbedrohlichem Serotoninüberschuss im Gehirn.






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