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ecstasy (pillen, xtc, e)

Substanz

Ecstasy, XTC oder E ist ein Sammelbegriff für verschiedene Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur und Wirkung. Neben MDMA fallen auch die chemisch artverwandten Substanzen MDA, MDE, MDEA und MBDB unter den Oberbegriff „Ecstasy“.
Als Beimengungen und auch als Hauptwirkstoffe sind Amphetamine, Halluzinogene (z.B. DOB), Koffein und andere toxische Substanzen wie PMA und Atropin in den Pillen zu finden.
Name, Farbe, Größe und Form der Tabletten sagen nichts oder nur wenig über Qualität und Inhaltsstoffe aus. Von bestimmten Pillen werden häufig Nachahmungen (Plagiate) hergestellt. Somit können ähnlich aussehende Pillen völlig verschiedene Inhaltsstoffe beinhalten – also Vorsicht! Eine Pille enthält in der Regel 50 bis 150 mg MDMA oder artverwandte Substanzen. Ecstasy ist wie alle Amphetaminabkömmlinge nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) eine illegale Substanz. Erwerb, Besitz und Handel sind strafbar.

Einnahme

Ecstasy wird in verschiedenen Erscheinungsformen angeboten: Entweder als weißes, kristallines Pulver in Kapseln - oder wie in den meisten Fällen - als runde, flache Tabletten mit unterschiedlichen Prägemotiven (z.B. Delphin, Mitshubishi etc.).

Wirkung

Ecstasy bewirkt im Gehirn die Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffes Serotonin (Glücksgefühlsauslöser) und verhindert gleichzeitig die Aufnahme des Serotonins in den körpereigenen Speicher. In geringem Maße bewirkt die Droge auch die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin (höhere Leistungsfähigkeit). Das Wirkungsspektrum von Amphetaminderivaten kann je nach Ausgangsstoff unterschiedlich sein:
Bei MDMA, MDA eher antriebssteigernd und euphorisierend, bei MDE, MDEA eher dämpfend und halluzinogen. In der Regel fühlt man sich entspannt, weniger gehemmt und hat das Gefühl alles intensiver zu erleben. Das Wirkungsspektrum umfasst Euphorie, Gefühlsintensivierung, Empathie, erhöhte Kontaktbereitschaft, verbesserte Introspektion (Selbstbeobachtung), erhöhte Kommunikationsfähigkeit, Enthemmung, erhöhte Selbstsicherheit, gesteigertes Vertrauen, Angstminderung, etc.
Die Wirkung ist auch sehr von individuellen Faktoren abhängig (z.B. psychische Verfassung, Stimmung oder Persönlichkeit, Absicht der Einnahme, erwartete Drogenwirkung, körperlicher Zustand) sowie dem äußeren Umfeld, d.h. dem psychischen und sozialen Kontext der Drogeneinnahme.

Kurzzeitwirkungen

Die positiv erlebten Effekte werden begleitet von einer Steigerung des Blutdrucks, einer Beschleunigung der Herzfrequenz bis hin zu Herzrasen, Muskelkrämpfen, Erweiterung der Pupillen, Schwitzen, Verkrampfungen der Kiefermuskulatur, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Augenzittern, Hitze- und Kältewallungen, Orgasmusverzögerungen, herabgesetzte Libido, motorische Unruhe.
Auf psychischer Ebene kann es zu einer Erhöhung der Verletzlichkeit, Angstgefühlen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen und Panikattacken kommen.
Warnsignale, wie Erschöpfung, Schmerz sowie Durst- und Hungergefühl werden unterdrückt. So kann es bei langem und pausenlosen Tanzen zu einer gefährlichen Erhöhung der Körpertemperatur (bis 43°) kommen, die zu einer Reihe gesundheitlicher Folgeproblemen führt: Krämpfe, Blutgerinnungsstörungen (Gefahr einer inneren Blutung, Schlaganfallrisiko wird begünstigt), Kreislaufversagen durch Hitzekollaps bis hin zum Wärmetod infolge eines Hitzschlags.
Nach Abklingen des E-Films sind Erschöpfungszustände, Müdigkeit, Depressionen, Antriebsminderung, Hautprobleme, Leber- und Nierenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen und Schlaflosigkeit möglich: der sogenannte Ecstasy-Kater.

Langzeitnebenwirkungen

Wird Ecstasy regelmäßig genommen, so nimmt die entaktogene (griech.: "das tiefe Innere berührend") Wirkung ab. Übrig bleibt eine „speedähnliche“ antriebssteigernde und enthemmende Wirkung des Ecstasy. Bei häufigerem Konsum und höheren Dosen kann es zu Leber- und Nierenschäden sowie zu Herzfunktionsstörungen kommen. Neueste Untersuchungen zeigen, dass Ecstasy Hirn- und Nervenschädigungen auslösen kann. Die Folge sind z.B. Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Sprachstörungen und Persönlichkeitsveränderungen.
Ecstasykonsum bewirkt keine körperlichen Entzugserscheinungen, jedoch besteht die Gefahr eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln („feiern und gute Laune nur noch auf Pille“).

Nachweisbarkeit

Ecstasy hat eine Halbwertszeit von 7 bis 34 Stunden. Im Blut können diese Substanzen bis zu 24 Stunden, im Urin zwei bis vier Tage und in den Haaren mehrere Monate nachgewiesen werden.

Mischkonsum

  • Ecstasy und Speed/ Crystal: Hier kommt es zu einer extremen Belastung des gesamten Organismus, die Toxizität (Giftigkeit) der beiden Substanzen nimmt zu und zusätzlich steigt die Gefahr einer Überdosierung. Neben dem Auftreten verstärkter Halluzinationen liegt das eigentliche Problem in der Kombination der erwünschten Wirkungen beider Drogen, d.h. die durch Speed hervorgerufene erhöhte körperliche Leistungsbereitschaft in Kombination mit dem durch Ecstasy verursachten Ausschalten körperlicher Warnsignale begünstigen Austrocknung, Nierenschäden, Herzversagen und Kreislaufzusammenbrüche.
  • Ecstasy und LSD ("candy flipping"): Diese Kombination führt zu starken Wahrnehmungsveränderungen mit optischen und akustischen Halluzinationen. Die Wirkung beider Substanzen wird verstärkt. Dies kann bis hin zu „Horrortrips“ und drogeninduzierten Psychosen führen.
    Ecstasy und Kokain: Das Mischen von Ecstasy mit Kokain führt zu einer erhöhten Herz- Kreislaufbelastung (hoher Blutdruck und beschleunigter Herzschlag). In Folge dessen kann es zu einem starken Flüssigkeitsverlust und einer Beeinträchtigung der Atmung kommen. Auch treten depressive Verstimmungen und unbeabsichtigte Überdosierungen bei dieser Kombination vermehrt auf.
  • Ecstasy und Alkohol: Durch den Konsum von Ecstasy wird der Alkoholrausch vermindert wahrgenommen. Dies erhöht das Risiko einer Alkoholvergiftung und kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Auch erhöht diese Mischung die Gefahr, eine Hyperthermie (abnorm erhöhte Körpertemperatur) zu erleiden.
  • Ecstasy und Cannabis: Cannabis kann die Ecstasy-Wirkung dämpfen, aber auch genau das Gegenteil bewirken. Es kann zu starken Halluzinationen und Bewegungsunfähigkeit kommen. Durch den Konsum von Ecstasy wird die austrocknende Wirkung verstärkt. Dies kann zu einem Hitzschlag, Nierenversagen und Bewusstlosigkeit führen.

Hinweis: Eine Umrechnungstabelle zu den Massenverhältnissen ist hier zu finden!

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