Kokain wird aus den Blättern des Kokastrauches gewonnen und chemisch
zu einem weißen, kristallinen Pulver aufbereitet. Zu den Ursprungsländern
gehören heute neben Peru und Kolumbien auch weite Teile Asiens und
Südostasiens. Das Kauen der Kokablätter oder trinken in Form von
Tees ist bei den Indios seit jeher als leistungssteigerndes hunger- und
durststillendes Mittel verbreitet.
Die aus dem Rohstoff gewonnene Kokapaste wird zu Kokain-Hydrochlorid umgewandelt,
indem die wirksamen Alkaloide extrahiert werden. Die auf diese Weise gewonnne
Substanz hat eine wesentlich stärkere Wirkung als die Kokablätter.
Kokain ist eine farb- und geruchlose, stark bitter schmeckende, transparente
(und daher weiss erscheinende) Substanz. Es ist wasserlöslich und taucht
in der Regel als Pulver auf, das stets mit Streckstoffen verschnitten ist.
Der Wirkstoffgehalt in dem als Kokain verkauften Pulver unterliegt starken
Schwankungen (durchschnittlich zwischen 20 bis 80%). Kokain kann mit Koffein,
Speed, Milchzucker, etc. gestreckt sein.
Die gebräuchlichste Einnahmeform ist das Schnupfen („ziehen“) einer „Line“ mit Hilfe eines gerollten Geldscheins oder Röhrchens durch die Nase. Kokain wird aber auch gespritzt, geschluckt oder geraucht.
Die Wirkung tritt in der Regel nach wenigen Minuten ein und hält
ca. 10 bis 90 Minuten an. Bei häufigem Gebrauch ist die Wirkungsdauer
viel kürzer. Sie ist abhängig von der Dosis, dem Reinheitsgrad,
der Gewöhnung, von Set (innerer Gefühlszustand des Users) und
Setting (Umfeld des Users).
Kokain führt zu erhöhtem Bewegungs- und zu unaufhörlichem
Rededrang (“Laberflash”), verbunden mit stark herabgesetzter
Selbstkritik. Es kommt zu einem Gefühl der Euphorie, stark gesteigertem
Selbstvertrauen, Erhöhung der Kontaktfähigkeit, Wegfall von Hemmungen
und Ängsten, Steigerung der Wachheit und Leistungsfähigkeit.
Hunger, Durst und Müdigkeit werden unterdrückt. Während
des Rausches sind Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur
erhöht. Die Pupillen weiten sich und die Gefäße verengen
sich.
Herz- und Kreislauf werden stark belastet, wodurch die Gefahr von Kreislaufkollaps,
Störungen der Herzfunktion bis hin zu Herzversagen besteht. Das Schlaganfallrisiko
und die Neigung zu Krampfanfällen sind deutlich erhöht. Da die
Denkabläufe schneller verlaufen, können Gedanken wirr werden und
sich bis hin zu Angst- und Panikattacken steigern.
Nimmt die Wirkung ab, stellt sich eine Gegenreaktion ein. Diese ist gekennzeichnet
durch Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, innere Unruhe und Reizbarkeit.
Die schnell nachlassende Wirkung verleitet den User zur wiederholten Einnahme,
wodurch es zu einer gefährlichen, unkontrollierbaren Dosissteigerung
kommen kann.
Bei längeranhaltendem Konsum kann es zu Persönlichkeitsveränderungen
kommen. Häufig treten Psychosen, Angstzustände, Depressionen und
aggressives Verhalten auf. Die Unterdrückung des Hungergefühls
hat oftmals einen Gewichtsverlust zur Folge. Zudem greift das Schnupfen
von Kokain die Nasenschleimhäute stark an. Löcher in der Nasenscheidewand
können z.B. die Folge sein.
Bei dauerhaftem und hochdosiertem Konsum sind Schäden an Leber, Herz,
Nieren, Lunge, Haut und Zähnen möglich. Zudem kann es zu Störungen
des Kurzzeitgedächtnisses, erhöhter Reizbarkeit, Schlaflosigkeit,
Depressionen, starken Stimmungsschwankungen, Wahnvorstellungen, Angstzuständen,
paranoiden Psychosen und Halluzinationen kommen.
Kokain führt rasch zu einer starken psychischen Abhängigkeit.
Die Halbwertszeit von Kokain beträgt zwei bis fünf Stunden. Im Blut ist Kokain bis zu 24 Stunden, im Urin zwei bis vier Tage und in den Haaren mehrere Monate nachweisbar.
Hinweis: Eine Umrechnungstabelle zu den Massenverhältnissen ist hier zu finden!