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pilze

Substanz

Zauberpilze sind Pilze, die als Wirkstoff Psilocybin und Psilocin enthalten, wie z.B. Psilocybe mexicana, Stropharia cubensis, Psilocybe semilanceata. Beide Stoffe sind im BtmG aufgeführt und somit müssen alle Handlungen, die zur Gewinnung des Rauschgifts aus Pilzen vorgenommen werden, strafrechtlich verfolgt werden. Das heisst, wer z.B. Zauberpilze trocknet, macht sich strafbar. Zauberpilze gehören zu den Halluzinogenen.
Der Wirkstoffgehalt unterliegt starken Schwankungen und ist immer abhängig von Pilzart, Herkunft und „Alter“ des Pilzes.
Zauberpilze werden auch „magic mushrooms“ oder „Psilos“ genannt.

Einnahme

Die übliche Dosierung von psilocybinhaltigen Pilzen liegt bei 0,5 bis 2 g getrockneten Pilzen bzw. 5 bis 10 g frischen Pilzen, das entspricht ca. 5 bis 20 mg Psylocybin.
Die Einnahme der Pilze erfolgt üblicherweise oral und erfordert einige Überwindung des Konsumenten, da die getrockneten Pilze abscheulich schmecken. Sie können auch als Teeaufguss getrunken werden. Seltener ist die Konsumform des Rauchens, da dies auch die erwünschte Wirkung der Pilze verringert.

Wirkung

Das Wirkspektrum hängt stark von der Dosierung, der Konsumform und der Verfassung des Konsumenten ab. Grundsätzlich wirken Zauberpilze halluzinogen, d.h. sie rufen Störungen der Wahrnehmung hervor.
Nach etwa 20 bis 60 Minuten setzt die Wirkung ein. Zu Beginn kommt es zu leichter Schläfrigkeit, einem inneren Wärmegefühl, der Blutdruck sinkt und die Pupillen weiten sich. Danach folgt eine Phase der Antriebssteigerung. Der User hat ein verändertes Raum-Zeitgefühl, eine veränderte Selbstwahrnehmung und ein erhöhtes Reizempfinden. Zudem sind optische Halluzinationen möglich. Nicht selten ist auch eine aphrodisierende Wirkung, d.h. die Lust auf Sex erhöht sich.
Die eigentliche halluzinogene Wirkung ist nicht so stark wie die von LSD und setzt nach ca. einer Stunde ein. Die optischen Wahrnehmungsveränderungen (Halluzinationen) erreichen nach zwei Stunden ihren Höhepunkt und halten bis zu fünf Stunden an. Der Rausch klingt in der Regel sanft aus. Nicht selten schläft der Konsument dann ein.

Kurzzeitwirkungen

Auftreten können Übelkeit, Atembeschwerden, Herzrasen, Veränderungen von Puls und Blutdruck, Erhöhung der Körpertemperatur (Schweißausbrüche), Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen.
Die besondere Gefahr besteht darin, dass es ähnlich wie bei dem Konsum von LSD zu unkontrollierbaren Angst- und Wahnvorstellungen (Horrortrips) und aus dieser Angst heraus zu Kurzschlussreaktionen kommen kann. Ängstlichkeit bei der Einnahme, Unerfahrenheit oder psychische Probleme des Konsumenten begünstigen einen negativen Rauschverlauf.

Langzeitwirkungen

Dauerhafter Konsum kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Auch kann es zu einer Toleranzbildung (Gewohnheitseffekt) kommen, d.h. die Dosis muss erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Organschädigungen wurden bisher nicht nachgewiesen. Das Risiko beim Konsum von Psilos liegt eindeutig im psychischen Bereich: Bereits bei einmaligem Konsum können latent (verborgen) vorhandene Störungen ausgelöst werden.

Nachweisbarkeit

Über die Halbwertszeit (Zeit in der sich die eingenommene Menge der Droge halbiert) von Psilocybin und Psilocin existieren keine einheitlichen Angaben. Wir geben daher ohne Gewähr zwei bis fünf Stunden an.
Im Blut kann Psilcybin bis zu 14 Stunden, im Urin bis zu acht Tagen bei "Hardusern" bis zu drei Monaten nachgewiesen werden. In den Haaren ist die Droge mehrere Monate nachweisbar.

Mischkonsum

Wechselwirkungen beim gleichzeitigen Konsum von Pilzen und anderen Substanzen sind bisher kaum erforscht aber anzunehmen.

  • Pilze und Cannabis: verstärkt die halluzinogene Wirkung der Pilze.
  • Pilze und Alkohol/ Ecstasy/Speed: hier steigt das Risiko unkalkulierbarer Rauschzustände. Ebenso erhöht und/oder potenziert sich das Risiko gesundheitlicher Schädigungen.

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