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speed

Substanz

Speed ist eine Mischung verschiedener Amphetamine mit Verschnittstoffen. In der Regel wird Speed als weißes (manchmal eingefärbtes) Pulver seltener in Tabletten- oder Kapselform sowie als Tropfen angeboten. Der Reinheitsgehalt des am Schwarzmarkt angebotenen Pulvers unterliegt starken Schwankungen von 10% bis zu 80%. Speed wird häufig mit Koffein, Milchpulver, Ephedrin, Paracetamol, etc. gestreckt.
Szenenamen sind „Pep“, „Peppen“, „Schnelles“.
Amphetamine gehören nach dem BtmG zu den illegalen Substanzen.

Einnahme

Die pulverförmige Substanz, meist zu 1-Gramm-Portionen in Papierbriefchen oder Plastiktütchen verpackt, wird üblicherweise nasal konsumiert (durch die Nase gesnieft), kann aber auch als Beimischung von Getränken oder in Tabletten- oder Kapselform oral eingenommen werden. Eine seltenere und viel riskantere Form des Konsums von Amphetaminen ist die Injektion. Bei der Injektion von Amphetamin kann es sehr schnell zu einer akuten Vergiftung durch Überdosierung kommen!
Die übliche Einzeldosis liegt bei ca. 5 mg bis 30 mg („Line“).
Über die Nase konsumiert tritt die Wirkung bei Speed nach 10 bis 20 Minuten ein, oral eingenommen nach 30 Minuten bis einer Stunde.
Achtung: Weder Reinheit noch Beimischungen kann man dem Stoff ansehen, das kann zu Überdosierungen führen!

Wirkung

Speed ist ein Psychostimulans und wirkt aufputschend. Durch die Freisetzung der Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin steigt die Körpertemperatur, Puls und Atmung werden beschleunigt, der Blutdruck erhöht. Schmerzempfinden, Hunger und Schlafbedürfnis werden unterdrückt. Speed steigert die körperliche Leistungsfähigkeit (in kleinen Mengen auch die geistige Leistungsfähigkeit) und ermöglicht so ein nächtelanges Durchtanzen, ohne subjektiv empfundene Ermüdungs- und Erschöpfungszustände.
Kontaktfähigkeit und Rededrang sind erhöht ( „Laber-Flash“ ). Bei höherer Risikobereitschaft ist die Kritikfähigkeit herabgesetzt. Zudem können Amphetamine euphorisierend und selbstwertsteigernd wirken.
Es kann zu visuellen und akustischen Halluzinationen kommen.
Die Wirkdauer von Speed beträgt durchschnittlich 4 bis 10 Stunden.

Kurzzeitwirkungen

Beim Sniefen kommt es zu einem starken Brennen an Nasen- und Rachenschleimhaut.
Auf physischer (körperlicher) Ebene können auftreten: Pupillenweiterung, erhöhter Puls, Zittern, Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, erhöhte Körpertemperatur und Appetitlosigkeit sowie Herzrasen und Herzrhythmusstörungen.
Auf psychischer Ebene: Unruhe, Nervosität, Angstzustände, paranoide Gefühlszustände (Verfolgungswahn), Aggressionen, Schlafstörungen.
Nach dem Abklingen der Rauschwirkung können starke Erschöpfungszustände und großes Schlafbedürfnis, Konzentrationsmangel, Gereiztheit und Heißhunger auftreten. Es kann auch zu Depressionen kommen.
Bei Überdosierung: Schwindel, Zittern, Schweißausbrüche, Blutdruckabfall, Mundtrockenheit bis hin zum Kollaps.
Bei Symptomen, die auf eine Überdosierung hinweisen, Notarzt rufen: 19222!

Langzeitwirkungen

Dauerkonsum von Speed führt zu massiven Schlaf- und Kreislaufstörungen, Nervosität, Unruhe, Gewichtsverlust, Magenschmerzen bis hin zum Magendurchbruch. Auch Hautentzündungen („Speedpickel“) treten auf. Durch die starke Belastung des Herzens ist eine dauerhafte Blutdruckerhöhung möglich.
Die Schwächung des Immunsystems bewirkt eine gesteigerte Infektionsanfälligkeit. Das Hirn wird geschädigt, es kann zu paranoiden Wahnvorstellungen bis hin zur Amphetaminpsychose kommen. Zudem kommt es zu einer Toleranzbildung, d.h. um die gleiche Wirkung zu erzielen, muss die Dosis gesteigert werden.
Das Risiko eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln, ist sehr hoch.

Nachweisbarkeit

Speed hat eine Halbwertzeit von 7 bis 34 Stunden. Die Halbwertszeit ist die Zeit in der die Hälfte der eingenommenen Dosis wieder aus dem Körper ausgeschieden ist. In der Regel können die Substanzen im Blut einen Tag, im Urin 2 bis 4 Tage, nachgewiesen werden. In den Haaren sind sie mehrere Monate nachweisbar.

Mischkonsum

  • Speed und Alkohol: Wirkungen des Alkohols sind nicht spürbar, deshalb kann die Menge des getrunkenen Alkohols nicht abgeschätzt werden, Alkoholvergiftung möglich!
  • Speed und Cannabis: Cannabis verstärkt die Wirkung von Methamphetamin, es kann zu einer extremen Belastung des Kreislaufs kommen.
  • Speed und Ecstasy: Wirkungen von Ecstasy nicht spürbar, starke Kreislaufbelastung, hoher Flüssigkeitsverlust.
  • Speed und Kokain: sehr hohe Kreislaufbelastung, unangenehme Nebenwirkungen!
  • Speed und Beruhigungsmittel/Schlafmittel: extrem hohe Kreislaufbelastung, kann zum Kreislaufzusammenbruch führen!

Hinweis: Eine Umrechnungstabelle zu den Massenverhältnissen ist hier zu finden!

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