"Die Zigarette ist das einzige Industrieprodukt, das bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zum Tode führt." (Patrick Reynolds, Enkel des Gründers von Amerikas zweitgrößtem Tabakkonzern).
Rauchen tötet in Deutschland jährlich mehr Menschen als Verkehrsunfälle,
Aids, Alkohol, illegale Drogen, Morde und Selbstmorde zusammen.
Jährlich gibt es in Deutschland ca. 110.000 tabakbedingte Todesfälle.
Davon entfallen 43.000 auf Krebs, 37.000 auf Kreislauferkrankungen und 20.000
auf Atemwegserkrankungen.
Nikotin ist die Wirkstoffsubstanz der Pflanze Tabacum nicotiana. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Amerika, wo sie schon vor Jahrhunderten von den Indianer geraucht wurde. Der Wirkstoff Nikotin entsteht in den Wurzeln der Tabakpflanze und wandert während des Reifungsprozesses in die Blätter. Diese werden getrocknet und fermentiert um daraus Tabak, Zigaretten oder Zigarillos herzustellen. Nikotin wird durch das Verglimmen des Tabaks frei. Der Rauch einer Zigarette enthält im Durchschnitt je nach Marke zwischen 0,1 und 1,4 mg Nikotin. Nikotin ist ein hoch suchterzeugender Stoff. Sein Suchtpotential ist mit dem von Heroin vergleichbar. Neben dem Tabak enthält Nikotin viele weitere giftige Beimischungen wie Teer, Blausäure, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Benzol, Formaldehyd, Hydrazin, Chrom, Nickel, Stickstoff, Arsen etc.. Außerdem werden dem Tabak verschiedene Geschmacksstoffe wie Zimt, Kakao, Lakritze etc. zugesetzt, denn pur würde der Tabak niemandem schmecken und die Zusatzstoffe helfen den natürlichen Hustenreflex zu unterdrücken.
Nikotin wird durch die Mundschleimhaut direkt aufgenommen und gelangt über den Blutkreislauf ins Gehirn. Das Nikotin erreicht das Gehirn schon innerhalb von 7 bis 8 Sekunden. Nikotin hat ähnliche Auswirkungen auf die Dopaminausschüttung im Gehirn wie Heroin, Amphetamine und Kokain (WHO 1999).
Regelmäßiger Tabakkonsum führt sowohl zu einer psychischen als auch zu einer körperlichen Abhängigkeit. Ca. 50 mg oral aufgenommen sind tödlich.
Zigaretten rauchen erhöht das Krebsrisiko deutlich. Die Sterblichkeitsrate bei Rauchern mittleren Alters ist doppelt so hoch wie bei Nichtraucher!
Auch Passivrauchen ist gefährlich! Der Raucher nimmt selber etwa ¼ des Rauches auf (Hauptstrom), ¾ gehen aber direkt in die Raumluft (Nebenstrom), also in die Umgebung und belasten den Passivraucher. Passivraucher haben ein bis zu 40% höheres Krebsrisiko.
Der gleichzeitige Konsum von Tabak und der Pille ist ein gefährlicher
Mix! Rauchen verengt die Blutgefäße und die Pille verstärkt
diesen Effekt, das kann zu Durchblutungsstörungen, Thrombose und dadurch
möglicherweise zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Lungenembolie
(Verschluss von Blutgefäßen in der Lunge) führen.
Rauchen in der Schwangerschaft schadet der Gesundheit des Kindes. Die Gefahr
von Früh-, Fehl- bzw. Totgeburten und Entwicklungs- bzw. Wachstumsstörungen
des heranwachsenden Kindes erhöht sich um ein Vielfaches. Nikotin sorgt
für eine schlechtere Durchblutung der Nabelschnur und damit für
eine Unterversorgung des Babys. Dadurch besteht eine erhöhte Neigung
zu Miss- bzw. Fehlbildungen oder Untergewicht des Neugeborenen.
Rauchen verändert den weiblichen Östrogen-Spiegel. Das kann die
Fruchtbarkeit mindern und später zu einem früheren Eintritt in
die Wechseljahre. Durch den veränderten Östrogenspiegel besteht
auch ein höheres Risiko für Osteoporose (verstärkter Knochenabbau).
Für die Abgabe von Tabakwaren und das Rauchen in der Öffentlichkeit steigt
das Mindestalter ab dem 1. September 2007 von 16 auf 18 Jahre.
Zigarettenautomaten müssen bis Anfang 2009 entsprechend umgerüstet werden
(Umstellung auf Chipkarten), damit Juegndliche unter 18 Jahren keinen Zugang
mehr haben.
In Bayern gilt ab Januar 2008 das schärfste Nichtrauchergesetz in ganz
Deutschland. Der Landtag hat beschlossen , dass das Rauchen in Behörden,
Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten, Gaststätten und Bierzelten verboten
wird. Anders als etwa in Baden-Württemberg und Niedersachsen gilt für
Raucher in bayerischen Gaststätten künftig ein Totalverbot. Auch das Rauchen
in Clubs und Diskotheken ist ab 2008 nicht mehr erlaubt. Ausnahmen sind nur
für geschlossene Gesellschaften, Vereinsheime oder Raucherclubs vorgesehen.
Allerdings muss es sich dabei um einen "echten Club" handeln mit
Mitgliederausweisen und -beiträgen.
Wenn du schon bereits bist aufzuhören, dann findest du nachfolgend
Tipps, die dir das Aufhören erleichtern. Bist du bereit?
Du brauchst noch eine kleine Motivationshilfe? Dann schau dir mal an, wie
viel du so verqualmst. Rauchen kostet Asche.
Du willst mit dem Rauchen aufhören? Dann mal los!
Notiere ein paar Tage für jede Zigarette, die du rauchst einen Strich
auf einen Zettel, oder direkt auf die Packung. Mach den Strich immer direkt
bevor du dir eine anzündest! Abends kannst du sehen, wie viel du wirklich
geraucht hast. Vielleicht ist es dir durch das Aufschreiben auch schon bewusster
geworden wann du rauchst und du hast schon ein paar weggelassen.
Schreib dir ein paar Tag lang auf in welcher Situation und wie viel du rauchst
Schau dir dann die Listen an, und überlege dir, warum du in den verschiedenen
Situationen geraucht hast, und was du stattdessen tun kannst. Ein Beispiel:
wenn du feststellst, dass du gerne zur Entspannung rauchst, dann überlege
dir mal, was dich noch entspannt: gute Musik hören, mit der Freundin
ein Dauertelefonat führen etc...!
Lege einen Tag fest, an dem du aufhörst, am besten noch in den nächsten 10 Tagen, ansonsten lässt deine Entschlusskraft vielleicht wieder nach. Mach es verbindlich! Erzähl, dass du aufhören möchtest, in deiner Wohnung nicht mehr geraucht werden darf etc.. Umso mehr davon wissen, umso besser. Du kannst auch mit Freunden eine Wette abschließen, damit schaffst du dir einen Anreiz das Rauchen zu lassen.
Leichter wird es, wenn du alle Rauchutensilien verschwinden lässt, dass heißt Ascher, Zigaretten, Feuerzeug etc. ausmisten.
Überlege dir deine 3 wichtigsten Gründe für das Aufhören, z.B. ich möchte gesünder leben, mehr Ausdauer, keine stinkenden Klamotten mehr, besseren Atem, schönere Haut. Sage dir diese Gründe immer wieder vor. Das Besinnen auf die Gründe hilft dir später über die schwierige erste Zeit weg.
Alles, was dich ablenkt: Kaugummi kauen, stolz berichten, dass man aufgehört hat, einen Spaziergang machen, eine Entspannungsmethode lernen (es gibt dazu auch gute CDs mit denen du daheim lernen kannst), Sport treiben, ein neues Hobby beginnen, beim Telefonieren auf einen Block kritzeln, die Hände mit Knetmasse o.ä. beschäftigen. Vor allem Bewegung lenkt dich vom Rauchen ab und tut deinem Körper gut, auch Entzugserscheinungen wie kribbelig sein, können dadurch verschwinden. Gut ist wenn du die erste Zeit Orte und Situationen meidest, an denen du immer geraucht hast, wie z.B. die Kneipe, geh stattdessen einfach ins Kino oder mach mit Freunden eine Radtour.
Die ersten Tage sind manchmal hart, aber es wird jeden Tag besser!!! Körperliche Reaktionen sind ein Zeichen dafür, dass dein Körper sich vom Nikotin erholt. So hustet man oft in der Anfangszeit manchmal mehr, das ist aber kein Raucherhusten, sondern deine Lunge reinigt sich und hustet die Ablagerungen ab. Nach spätestens 2 Wochen ist alles überstanden. Schau dir auch die Liste (siehe nächster Punkt) an und freue dich über die Veränderungen.
Alles wird besser!
Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette fängt dein Körper
an sich zu regenerieren!
Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte, deine Händen und Füßen sind nicht mehr kalt, sondern normal warm
Küssen erlaubt! Kein giftiges Kohlenmonoxid mehr im Blut, der Raucheratem ist weg, Sauerstoffspiegel steigt auf die normale Höhe
Das Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen sinkt
Riech mal! Die Nerven-Enden beginnen mit der Regeneration. Geruchs- und Geschmackssinn verfeinert sich wieder, du kannst wieder besser riechen und schmecken.
Blutzirkulation hat sich verbessert, Lungenkapazität ist um 30 Prozent gesteigert, du hast wieder mehr Puste und gehen wird leichter
Hustenanfälle, Verstopfung der Nasen-Nebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Raucherhusten und Kurzatmigkeit verschwinden. Die Infektionsgefahr verringert sich und körperliche Energiereserven werden vermehrt mobilisiert, die Leistungsfähigkeit steigt.
Das Herzgefäßerkrankungsrisiko ist halb so groß wie bei Rauchern
Das Risiko an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich fast um die Hälfte. Das Krebsrisiko von Mundhöhle, Luft- und Speiseröhrenkrebs ist noch halb so groß wie bei einem Raucher. Das Schlaganfallrisiko sinkt.
Das Lungenkrebsrisiko ist so hoch wie bei einem Nichtraucher. Das Krebsrisiko von Mundhöhle, Luft- und Speiseröhre, Harnblase, Niere und Bauchspeicheldrüse sinkt.
Geschafft! Das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls ist nicht höher als bei einem Nichtraucher
Belohne dich für das Nichtrauchen. Überlege dir, wie viel Geld du schon durch das Aufhören gespart hast, und gönne dir davon was schönes. Z.B. zwei Tage nicht geraucht ein Kinobesuch, nach einer Woche Nichtrauchen kannst du dir schon die neueste CD deiner Lieblingsband leisten.
Es kann zwar sein, dass du ohne das Nikotin mehr Appetit hast, muss aber
nicht gleich heißen, dass du auch zunimmst. Wenn du vernünftig
isst, also mehrere über den Tag verteilte ausgewogene Mahlzeiten und
ausreichend trinkst, stehen die Chancen gut. Lenke dich anders vom Rauchen
ab, als durch Essen (siehe Punkt was stattdessen tun), und ersetze nicht
einfach die Zigarette durch Süßigkeiten. Auch in dieser Hinsicht
tut dir etwas Bewegung gut, sie lenkt dich nicht nur von der Lust auf die
Zigarette ab, sondern hilft dir auch in Form zu bleiben. Es muss ja nicht
gleich der 2-stündige Aerobic Kurs sein, fahre doch einfach mal mit
dem Fahrrad, statt mit dem Auto, baue mehr Bewegung in deinen Alltag ein
(z.B. die Treppe nehmen, statt dem Aufzug).
Schau dir doch mal die Tipps unter der Rubrik `Gesundheitstipps –
Ernährung` an. UND: bewusst gesund ernähren heißt nicht
Dauer-Diät!!
Auch wenn du erfolgreich aufgehört hast, wirst du noch eine Weile
Lust auf eine Zigarette haben. Wichtig ist, dass du dich nicht von der Lust
auf die Kippe verleiten lässt, nach dem Motto: „einmal ist kein
mal“. Zigaretten haben ein sehr hohes Suchtpotential, bereits eine
kann dich wieder zum Raucher machen. Wenn die Lust dich einholt: denke daran,
warum du aufgehört hast (deine 3 wichtigsten Gründe!), lenke dich
ab, hole dir Unterstützung von Freunden, Familie, etc. die dich während
des Aufhörens schon unterstützt haben.
Gönn dir was!
TIPP: wenn du gerne mehr Unterstützung beim Aufhören hättest, dann melde dich bei dem Raucherentwöhnungsprogramm der BzgA an. Dort kannst du dich 4 Wochen lang kostenlos und anonym beim Aufhören begleiten lassen!
Just-be-smokefree
Raucherentwöhnungsprogramm für Jugendliche und Erwachsene
Rauchfrei
Seite der BZgA zum Aufhören, Teilnahme an Raucherentwöhnungsprogramm
per Internet möglich, Test welcher Rauchtyp bin ich? Bin ich bereit
aufzuhören? Was kostet mich das Rauchen?
Leben ohne Qualm
Nichtraucherkampagne der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW
Feel free to say no
Jugendkampagne der Europäischen Union, Seite in englisch
Be smart dont start
Wettbewerb für Schulklassen 8. Jahrgangsstufe
Allgemeine Infos über Nikotin/Tabak:
Deutsche Krebshilfe
Deutsches Krebsforschungszentrum
Heidelberg
Deutsche Hauptstelle für
Suchtfragen
Hast du Fragen zum Thema Nikotin? nicole.nagel@mindzone.info